Im Feld der Möglichkeiten

Product no.: Im Feld der Möglichkeiten

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Ankommen?

 

Wieder einmal saß ich in meinem Seminarraum und hatte verzweifelt versucht, in den Raum der Möglichkeiten zu kommen. Ja, es gelang mir natürlich, wie es immer gelang, wenn ich meine inneren Räume besuchte, aber ich kam nicht wirklich ganz hinein. Es wurde nicht noch einmal real, so real, wie ich es damals bei meinem letzten Besuch erlebt hatte. Keins der intensiven Bilder dieses magischen Raums wollte wieder wahr werden. Damals?, dachte ich. Wann war das denn? Ich blickte auf den goldenen Buddha, vor dem ich in meinem schönen Meditationsraum saß.

»Ist doch gar nicht so lange her …«, flüsterte ich ihm zu.

Nein, es waren wirklich nur zweieinhalb Monate vergangen, seit ich dort drüben war. Dort drüben?, dachte ich traurig. Dort drüben, das waren meine inneren Räume. Dort wo ich das größte Erlebnis hatte, das ich je in meinem Leben erfahren durfte. Seit dieser Zeit versuchte mein Verstand, mir stetig einzureden, dass alles nicht wahr war, was ich dort erlebt hatte. Wörter wie Hirngespinste, ein Traum, ausufernde Fantasie unterbrachen meist abrupt die Bilder, die Erinnerungen, die vor meinem geistigen Auge auftauchten.

Aber zum Glück hatte ich ja einen untrüglichen Beweis mitgebracht: Mein Seelenkleid! Ich konnte es sehen, wenn ich an mir herunterschaute. Dann schimmerte es mir entgegen in diesem unwirklichen Glanz und den regenbogenfarbenen Streifen, die darin eingewirkt waren. Nur im Spiegel zeigte es sich nicht und andere Menschen konnten es auch nicht sehen, obwohl ich fast jeden meiner engsten Freunde danach gefragt hatte. Manchen erschien ich sowieso etwas seltsam in letzter Zeit, wie sie es nannten.

»Oh Gott!«, entfuhr es mir, wenn ich daran dachte, wie die erste Zeit danach ablief. Nun, die ersten zwei Wochen waren einfach unglaublich. In mir war ein so fantastisch starkes Gefühl von Wissen und Magie, dass ich es nicht in Worte fassen konnte. Durch meinen Besuch im Raum der Möglichkeiten hatte ich so viel gelernt, erfahren und erweitert, wie nie zuvor in meinem Leben. Dadurch wurde mir schmerzlich bewusst, wie sehr wir doch Gefangene unserer eigenen Realität, unserer Gedanken sind. Ich hätte es am liebsten ganz laut rausgebrüllt: Wir sind so viel mehr, als wir es für möglich halten. Wacht auf! Aber natürlich hätte mir keiner geglaubt, ja nicht einmal zugehört. Und niemand kann den Weg der anderen Menschen abkürzen. Alle mussten es am eigenen Leib spüren. Ich konnte nichts tun.

Das brachte mich fast zum Verzweifeln. Ich lief herum wie paralysiert, manchmal völlig abwesend und gleichzeitig so angefüllt mit Glück und Leichtigkeit. Es war mir fast nicht möglich, mit vielen Menschen zusammenzukommen, was meine Nahrungsaufnahme erst einmal erschwerte. Einkaufen gehen war wie ein unüberwindliches Hindernis, ich war unfähig, mich ganz normal unter Menschen zu bewegen. Ich sah alles durch ganz andere Augen, nahm mehr wahr, als ich wollte, und konnte mich nicht normal unterhalten. Ständig brachte ich etwas von dem mit ein, was ich in meinen inneren Räumen gelernt hatte. Das war für die meisten Menschen, denen ich begegnete, einfach zu viel, zu tief und zu wahrhaftig. Wahrscheinlich war es ihnen zu verrückt.

Ich schüttelte den Kopf, als ich wieder an diese Zeit dachte. Ich blickte auf und sah meinen goldenen Buddha an, der die Gesichtszüge von Ajuna trug. »Und du hast dem einfach schweigend zugeschaut«, warf ich dem goldenen Gesicht vorwurfsvoll entgegen, das mich unverwandt und stumm ansah. Für mich stand es zu hundert Prozent fest, dass er das hören konnte. Und zu tausend Prozent, dass er Ajuna war. Aber er sprach nicht mehr zu mir, hier in der Realität oder dem Außen oder wie man es sonst nennen konnte, was ich gerade so deutlich wahrnahm. Verwirrung schien ein Zustand zu sein, der hier wie dort meine Gedanken dominierte. Ich lachte laut auf: »Man nimmt sich selbst eben überall mit hin!«, war für mich die weitreichende Erkenntnis daraus. Ich fühlte mich verloren und irgendwie nicht dazugehörig.

Aber Rettung nahte. Nur durch die Hilfe meiner lieben Freundin Angelika habe ich mich dann langsam wieder fassen können. Sie machte sich sofort auf den Weg, als ich sie anrief und ihr ganz vorsichtig erklärte, was mit mir los sei. Sie zog für fast drei Wochen zu mir ins Haus und kümmerte sich rührend um mich. – Ohne viele Fragen zu stellen und ohne mir das Gefühl zu geben, ich sei total übergeschnappt. Auch wenn sie es überhaupt nicht nachempfinden konnte, was ich ihr da erzählte, begriff sie trotzdem, dass irgendetwas enorm Aufregendes und Außergewöhnliches in meinem Leben passiert sein musste. Sie schaute mich ab und zu an, schüttelte ungläubig den Kopf und sagte: »Ich möchte auch etwas von dem, was du da zu dir genommen hast.« Aber … Sie blieb und begleitete mich durch die ersten wirren Wochen, nachdem ich wieder im Außen angekommen war. Ich war ihr unendlich dankbar dafür. Was hätte ich nur ohne sie gemacht?

Ich versuchte natürlich auch immer und immer wieder, mithilfe meiner Tiefentrance-CD zu Ajuna und meinem schönen Zelt im Raum der Möglichkeiten zurückzukommen. Aber so sehr ich mich auch anstrengte, es klappte nicht. Wie eigenartig, erst wollte ich unbedingt wieder nach Hause und jetzt versuchte ich krampfhaft zurückzukehren. Ich schmunzelte. Fast wie im richtigen Leben. Man ist nie zufrieden mit dem, was man hat!

Angelika begleitete mich manchmal auf meine Reisen in die inneren Räume. Natürlich ging sie dafür in ihre ureigenen Räume. Und auch sie machte dabei ungewöhnlich tiefe Erfahrungen, die sie sehr in Erstaunen versetzten. Sie begriff, wie wertvoll das Handwerkszeug dieser Meditation eigentlich war. Wir

tauschten uns jedes Mal danach sehr innig aus und ich erzählte ihr dabei, ganz langsam, was ich dort erlebt hatte. Sie hörte mir aufmerksam aber schweigend zu. Ich konnte nicht herausfinden, ob sie es mir auch glaubte. »Alles ist möglich«, sagte sie meist. Ich konnte deutlich spüren, dass auch sie hin- und hergerissen war, zwischen dem, was die sogenannte reale Welt uns bot, und dem, was ich von dieser inneren Welt erzählte. Aber sie sagte nie etwas dagegen, was ich als wahre Meisterleistung ihrerseits empfand. Man konnte so etwas ja auch nicht wirklich begreifen, man hätte es selber erleben müssen. Ich aber wollte unbedingt wieder den Zugang dorthin öffnen. Zu all dem Wissen, zu all dem Zauber und zu all meinen neu gewonnen Freunden und Lehrern. Doch auch wenn ich mich bemühte, mit allem, was mir zur Verfügung stand, ich kam dennoch nicht wieder richtig dorthin, wohin jetzt meine ganze Sehnsucht gerichtet war.

Aber das Leben ging weiter ohne Rücksicht auf die unfassbaren Bilder in mir. Wieder war es Angelika, die mich dazu anspornte, das Ganze aufzuschreiben, jedes Detail meiner Reise festzuhalten, damit ich es nicht verlieren, nicht vergessen konnte. Und so setzte ich mich an meinen Computer und versuchte, die Bilder wieder hervorzuholen, in den wunderbaren Farben und mit all den zauberhaften, magischen und manchmal gruseligen Momenten. Aber sogar beim Aufschreiben kamen mir immer wieder Zweifel, ob ich nicht doch langsam am Durchdrehen war und mir das Ganze nur eingebildet hatte. Dann aber konnte ich ja nach meinem Kleid sehen und war sofort wieder in meinem Glauben erstarkt, nein, eher in meinem Wissen. Ich war es ja gewohnt, jeden Tag am Schreibtisch zu sitzen und meine Gedanken zu Papier zu bringen. So schrieb ich, ohne dass ich es je vorhatte, wieder einmal ein Buch. Allerdings war dieses ganz anders als die bisherigen. Eine Fantasy-Geschichte eher, ein Märchen, und doch hatte ich alle diese Geschichten wirklich erlebt. Und weil das Schreiben enorm erdete, kam ich ganz langsam wieder an, in meiner Welt, die doch so real war, wie ich Ajuna ständig erklärt hatte.

Angelika fuhr dann auch bald wieder in ihr eigenes Leben nach München zurück. In ihre schöne, ruhige Wohnung, wo sie nicht Gefahr lief, jeden Tag einer Verrückten zu begegnen. Und ich musste auch langsam wieder an mein Einkommen denken. Da ich ja selbstständig war, kamen auch keinerlei Einnahmen rein, wenn ich nichts tat. Ich war ja nun schon längere Zeit out of order und hatte nichts Richtiges getan.

So musste ich mich auf meine Fähigkeiten besinnen, die ich in der realen Welt hatte. Seminare waren bis dato keine geplant und ich fühlte mich auch noch nicht bereit, Menschen zu begleiten, um auf ihren ureigenen Weg zu kommen. Noch war ich nicht wieder soweit. Ich fing ganz vorsichtig damit an, Abendmeditationen bei mir im Haus anzubieten. Das hatte ich schon vorher getan, aber meistens kamen immer nur ein paar wenige Menschen. Diesmal war es völlig anders. Ich schrieb es nur auf meiner Homepage aus, aber das reichte schon und es meldeten sich immer mehr Menschen zu diesen kleinen Abenden an. Ich musste sogar eine Warteliste erstellen. Klar, ich hatte ja schon mehrere Bücher geschrieben und war nicht gänzlich unbekannt im Kreis derjenigen, die sich aufgemacht hatten, mit einem neuen Bewusstsein in ihr Leben zu starten. Aber ich lebte ziemlich fernab der großen Metropolen auf dem Land. Erfahrungsgemäß waren die meisten Leute nicht dazu zu bewegen, weite Strecken zu fahren. Aber plötzlich war es anders. Ich konnte gar nicht so schnell schauen, wie ich die Abende voll bekam. Wenn ich gewollt hätte, hätte ich fast jeden Tag eine dieser kleinen Gruppen bei mir abhalten können. Immer mit wechselnden Teilnehmern. In den Gruppen erzählte ich dann kleine Anekdoten aus meiner inneren Welt. Immer unter dem Deckmäntelchen der Geschichtenerzählerin. Ich sagte, dass ich ein

neues Buch schreibe, eine Art Fantasy-Roman mit tiefen Erkenntnissen. Die Leute hörten fasziniert und voller Neugierde zu und immer war die Frage: Wann kommt das Buch raus? Ich will es unbedingt haben! Ich musste sie alle vertrösten, da ich eigentlich noch am Sortieren war.

So kam ich langsam wieder hinein in meine normale Arbeit, bloß dass diese sich ganz wie von selbst erledigte, ohne jede Anstrengung, ohne Werbung, ohne langes Warten auf Teilnehmer. Welch ein Wunder!

 

 

 

 

 

 

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