1. Denken bedeutet Menschsein!
28.12.2008 Einfahrt – Gespräch mit Mordechai, Mara und Starsa
Mein Problem mit Verallgemeinerungen sitzt tiefer als ich dachte, da ich in einem meiner Vorleben dafür sorgte, dass Verallgemeinerungen generell auf Erden eingeführt wurden; und ich dies heute noch auflösen muss, um mich selbst davon zu befreien.
»Du erkennst schnell solche Manipulationen und gehst auch in Reaktion«, folgerte Mordechai, »du reagierst jedoch nicht mehr oft heftig darauf, sondern versuchst zu erklären, was an einer Gleichschaltung verkehrt ist. Das schaffst du jedoch nicht bei Menschen, die dahinter die absolute Richtigkeit sehen, denn ihre Sinne sind alle auf Kollektivierung ausgerichtet.«
»Das Ärgerliche ist ihr Missionseifer und das völlig unlogische Schubladendenken, das daraus entsteht«, warf ich ein. »Außerdem outen sie sich damit regelrecht dumm und das ist mir fast schon peinlich.«
»Du möchtest, dass deine Spezies sich weniger verdummt verhält – hm? Du hast ein sehr sensitives Gespür und demnach spürst du auch deren Pein, die dir dann peinlich über deinen Herzensgrund zum Ausdruck gereicht«, nickte sie. »Da du ein Herzmensch bist, solltest du mehr mit deinem Verstand agieren und ruhig mal deine Egozentrik zum Ausdruck bringen. Im Zentrum deines Ichs befindet sich die Antwort auf Fragen und Verhaltensweisen. Versuche mal ganz bewusst und gezielt deinen kalten Intellekt zum Ausdruck zu bringen – daran ist nichts Schlechtes, wenn man ihn als Werkzeug benutzt und ihn nicht als einzigen Maßstab für alles nimmt. Die Grundlage allen Lebens ist das Reptogehirn, das fürs Überleben sorgt. Dort findet sich auch der klare und unverfälschte Verstand, der alles Unklare überblicken kann.«
Mara fuhr fort: »Darüber kommt das Zwischengehirn, das die Affenwesen steuert und darüber das Großhirn, das uns alle zu menschlichen Bewusstseinsträgern macht. Das Affenwesen ist emotional, spontan und oftmals unbedacht, das Menschenwesen feinstofflich, seelisch durchtränkt, mitfühlend und entscheidend für alle drei Verhaltensweisen. Man bezeichnet es auch als Großhirnverhalten. Wer alle seine Anlagen zu nutzen weiß, kann stets situationsbedingt in der Materie handeln. Jede Körperzelle funktioniert gleichermaßen. Wenn ein Teil vernachlässigt wird, zeichnet sich das zellular aus. Die Genetik sorgt unablässig dafür, dass Defizite ausgeglichen werden – sie ist die Matrix allen Seins und in direkter Verbindung mit dem menschlichen Morphofeld sowie dem göttlichen Akasha- oder Schöpferfeld.«
»Aber ist unsere Genetik denn nicht gestört?«, warf ich ein.
»Nein – eure Verstandesebenen sind gestört«, lachte Mara auf. »Eure Genetik ist perfekt, nur euer Denken gaukelt euch genetische Störungen vor. Dass eure Genetik nur zum Teil funktioniert, liegt an eurem Denken, dass sie das nicht kann, weil Teile stillgelegt wurden – weil Genmanipulationen, Umweltgifte, Chemie und massenhafte andere Manipulationen das besorgten und noch besorgen. Doch das stimmt nicht. Und in ein solches gestörtes Denken setzen andere gestörte Denker erneute Störgedanken. Unter Zuhilfenahme von Techniken setzen die größten Stördenker immer mehr Störungen in euer Dasein, um alle Menschen anzugleichen. Je gestörter ein Mensch, desto überzeugter ist er von seiner Normalität und will die anderen Menschen anteilig werden lassen. Ihr und wir treten also nicht gegen das Böse an, sondern lediglich gegen eine Normierung des Menschseins, die den Untergang vieler Planetenvölker zum Inhalt hat.«
»Wann ist es soweit, dass eine Normierung nicht mehr rückgängig machbar ist?«, stellte Mordechai eine rhetorische Frage, um sie sogleich zu beantworten: »Wenn der Mensch für sich feststellt, dass jeder neue Tag nur eine Wiederholung des Vortages ist, dass die Tage beliebig austauschbar sind, weil sie nichts Neues mehr bieten. Es gibt Menschen, die bereits sagen, die Menschheit befände sich in einer Zeitschleife, aus der sie nicht mehr herauskäme – sie sei endgültig darin gefangen. Doch das trifft dann nur für diese Menschen zu. Und hier liegt eine erneute große Gefahr, solchen Menschen Gehör zu schenken. Wer in diese Energetik driftet, für den passiert Identisches – er verliert sich in einer Zeitschleife und wird diese auch noch predigen. Also passt auf, was euch noch so alles begegnet, um eure Gehirne zum Stillstand zu bringen.«
»Also ist Denken und wieder Verwerfen besser, als sich all diesen Aspekten hinzugeben«, folgerte ich.
»Je mehr Gedanken du dir über alles machst, desto weniger kann dich die Normalität einholen – ja«, nickte Mordechai. »Damit meine ich nicht eure Alltagsgedanken, die ich euch immer wieder entnehme – das ist stagnierendes Denken und hält euch ebenfalls in eurer selbsterschaffenen Zeitschleife fest. Als Denken bezeichne ich das kreative, schöpferische Denken, das uns Menschen ausmacht. Lasst euch eure Gedanken niemals sortieren oder auf eine Normalität ausrichten, denn am Ende erwartet euch das absolute Vergessen, was Menschsein bedeutet. Du kannst nicht zu viel denken, jedoch dem Wahn verfallen, das Denken einstellen zu müssen.«
»Dann bedeutet schnelleres Denken auch eine Fülle des Denkens, das man dem immer verlangsamteren Denken der Guru-Vorgaben entgegensetzen kann – so, wie Anastasia es vorstellt«, folgerte ich.
»Genauso ist es«, lächelten beide Frauen.
»Je mehr ihr eure Gehirne zum freien Denken trainiert, desto schneller werdet ihr euch von allen Suggestionen befreien können«, erklärte Mordechai. »Macht es euch zu einem Sport, euren Gedanken freien Lauf zu lassen, denn das wedische Leben ist absolut frei von Begrenzungen. Lernt wieder, die Augenblicksqualitäten zu fassen – gebt euch spontane Einfälle, auch wenn sie momentan nicht mehr bringen, als einen Spaß am Fabulieren. Gebt euch wieder Deut-lichkeiten, Be-deut-ungen, um euch wieder deuten zu können.«
»Jetzt wird es gruselig«, sinnierte ich. »Deut-sch-sein ist also ein großer Bestandteil?«
»Deutlichkeit ist Großbestand – wenn das Menschen in sich haben, können sie bedeutend sein – ja«, meinte Mara. »Innererde heißt bei uns End-A-Win, das übersetzt für dein Idiom heißt: Alles ist Mater. A=Mater, End=ist, Win=Alles.«
Starsa war hinzu gekommen, hatte Früchte und Nüsse mitgebracht und alles leichthändig auf den Tisch geworfen.
»Betrachten wir doch mal das deutsche Idiom näher«, klickerte Starsa belustigt. »Die deutsche Sprache hat in sich noch sehr viele Urlaute aus dem Wedischen, aber ist durch viele Laute aus dem Kollektiven verwässert. Eure deutsche Sprache ist insgesamt ein Sammelsurium hoch energetischer Phonetik, ähnlich dem Wedrussischen und den alten Indianeridiomen. Es sprechen auf der Erde viele Menschen ein Kauderwelsch von solchen Idiomen, wozu das heutige Englisch, Russisch und Sanskrit (Indisch-Hindu, nicht das ganz frühe Sanskrit) zählen. Und du kannst jedes Wort aufnehmen, wenn ich mal unsere Endawin-Worte einfließen lasse. Ja, du registrierst sie fast nie, weil du sie in einem Gespräch einfach aufnimmst. Das ist dir nie aufgefallen – hm?«
Ich muss wohl ein wenig dämlich geguckt haben, weil er plötzlich lachte und meinte, das sei sehr bezeichnend für mich.
»Mir fiel von Anfang an auf, dass du in einem angeregten Gesprächsfluss meine eingeworfenen wedischen Worte gar nicht als solche registriert hast«, folgerte er. »Für dich ergab es ein Ganzes und für mich eine Antwort, dass du phonetisch in einem Gesprächsfluss sprachbegabt bist. Demnach bist du noch nicht völlig fixiert auf eure Neuzeit-Sprache.«
»Das liegt daran, dass i a Bayer bin«, grinste ich.
Wir lachten herzlich.
Nach einem Spaziergang kam ich nochmals auf das Zeitschleifenphänomen zurück, weil es mich nicht losließ.
»Ich hatte auch schon mal das Gefühl, dass sich Tage und Geschehnisse wiederholen und dass wir dergestalt irgendwie manipuliert werden«, folgerte ich.
»Dann hast du deine Gehirne dorthin gerichtet, um dich da rein zu versetzen«, folgerte Mordechai. »Du hast wahrscheinlich erfasst, dass das so nicht stimmig sein kann, oder?«
»Ich habe dann gespürt, dass es mich krank macht – dass es mich regelrecht in etwas hinein zieht, das nicht mein Ding sein kann«, erwiderte ich.
»Und dann hast du wieder zu denken angefangen, um aus dem Bann auszubrechen«, sinnierte Mara. »Für dich und viele deiner Art ist das Zeitschleifenverhalten schlicht Stagnation und die größte Suggestion, die euch passieren kann. Da ist Dorje zum Beispiel einer der wachsten Menschen, die ich kenne – sie würde sich niemals einem Zeitschleifenverhalten ergeben. Und bezeichnenderweise sagte sie gestern noch zu uns in einem ähnlich verlaufenden Gespräch, sie hält sich für einen Menschen, dem das nicht zustoßen wird.«
»Ich kenne einige, denen das nicht zustoßen wird«, warf ich ein.
»Ja, das erkennen wir auch«, nickte Mordechai.
Mir wurde sehr schwindelig und sie brachten mich umgehend ins Gesundungszentrum, wo ich eingehend untersucht wurde.
Die Diagnose ist ein Gehirntumor im Vorderlappen, der auf noch auf Sparflamme funktioniert. Mara und die Ärztin berieten sich.
»Da ist etwas, das bisher eingekapselt war und das du nun anscheinend in die Heilung gebracht hast«, erklärte mir die Ärztin.
Mara begann mich kinesiologisch abzufragen und entnahm meiner Kinetik, dass ich in die Erlösung dessen gegangen bin, was mich, durch das Verhalten meiner Mutter ausgelöst, mein Leben lang vergiftet hat. Es kam während der Sitzung alles hoch, wovor ich mich in früheren Sitzungen bisher gesperrt hatte – jede Erinnerung, alles, was passiert ist und alles, was mir okkult von meiner Mutter aufgebürdet wurde, ich mir aufbürden ließ, um mir ihre Liebe zu sichern.
»Jetzt haben wir die Möglichkeit, herein zu gehen und anzuschauen, wie die Liebe deiner Mutter aussieht«, folgerte Mara ernst. »Und du wirst dich nicht mehr dagegen sträuben. Sieh dir diese Liebe an, analysiere sie und integriere sie in dein Leben. Und wenn es noch so hart wird – das muss jetzt endgültig raus.«
Es war fürchterlich. Bei meinem Vater war konstant eine Liebe da – wenn er sie auch nicht wirklich zeigte – bei meiner Mutter jedoch so viel Zerstörerisches und Dämonisches, dass ich laut aufschrie vor Empörung und Leid. Sie hat ihr gesamtes Leben auf mich ausgerichtet und ich bin nicht so geworden, wie sie es sich vorgestellt hat. Also hat sie Selbstmordversuche gestartet, sich in Krankheiten begeben und mich verflucht, als den Schuldigen ihres Nichtlebens. Alles, was sie erreicht hat, lag in meiner Schuld eines Ungehorsams. Ihr größter Wunsch in den letzten 15 Jahren war der, dass ich an mir und meinem Freiheitswillen zerbreche – oder auf Knien gerutscht zu ihr zurückkomme.
Nur in ihren seltenen lichten Momenten hat sie willentlich eingelenkt, um mich loszulassen. Dabei wurde sie erneut krank, was sie wiederum dazu bewegte, abermals in ihre okkulten Verhaltensweisen zu verfallen.
»Du kannst ihr jetzt nur noch wahrhaftig befreit begegnen«, erklärte mir Mara, »und lasse dich auf keine neuen Konflikte mit ihr mehr ein.«
»Ansonsten?«
»Wird deine Heilungsphase nur von kurzer Dauer sein und alles geht von vorne los. Irgendwann wird der Konfliktherd so riesig sein, dass die in der nächsten Heilungsphase entstehende Wasseransammlung im Gehirn derart heftig wird, dass du daran stirbst. Solange du deiner Mutter, die nur über fremde Energien ihre Lebensenergie bezieht, immer wieder eine Eingriffsfläche in dich bietest, ist deine jetzige Heilungsphase nicht von Dauer.«
Ich war ziemlich kaputt, mein Herz schmerzte und mein Kopf pfiff. Mordechai und Starsa nahmen mich in ihre Arme und in diesem Moment wurde in mir alles klar und heil.
Ich fuhr aus und wurde sehr müde. Am liebsten wäre ich verschwunden. Und mir wurde klar, dass ich künftig meiner Mutter, soweit es möglich ist, aus dem Weg gehe. Ich muss dringend eine Möglichkeit finden, mich vor ihren Angriffen zu schützen.
Es geht um die generelle Schuldfrage in meinem Leben, die mich seit meiner Kindheit verfolgt. Und all diese Schuldzuweisungen haben mir den Gehirntumor beschert, das ist nicht von der Hand zu weisen. Und da ich leben will, muss ich daraus die Konsequenzen ziehen. Jetzt brauche ich ganz viel Liebe von Christa.
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